Arthur Heilmann (Theologe):
So sind die guten Menschen die Lehrer der Nichtguten,
und die nichtguten Menschen sind der Stoff für
die Guten
Lao Tse
Auch Dein Schatten bleibt Dir nicht treu
H.Hossenfelder
Fangen wir also an die Treue zu untersuchen. Fangen wir also bei uns an. Wer ist treu? Sind wir das? Oder die anderen? Wem sind wir treu? Oder wem sind die anderen treu? Gibt es Treue? Oder gibt es sie nicht? Treu und redlich. Sagen wir. Untreu und unredlich? Einem Menschen treu sein. Wie wir es versprechen in der Ehe. Einer Idee treu sein. Wie wir es uns versprechen . Wenn wir uns erinnern an das was uns wirklich wichtig ist. Was uns wirklich etwas bedeutet. Was uns einmal das Höchste bedeutet hat und uns immer noch das Höchste bedeutet. Wenn wir in uns hineinhorchen. Sind wir uns treu geblieben? Oder haben wir uns die Treue gebrochen?
Das ist aber moralisch! Möchten wir sagen. Hör doch auf mit Deinen altertümlichen Begriffen! Das alles existiert doch gar nicht. Das sind archaische Quälereien. Damit haben wir nichts am Hut. Alles längst gegessen usw. Ja Ehre& Treue usw. das bedeutet uns nichts. Das stellt keinerlei Wert für uns dar. Diese Art pessimistische Moral ist ja völlig überholt. Möchten wir sagen.
Dann schlägt es wieder zu. Dieses alte bekannte Gefühl. Das uns quält seit Anbeginn der Zeiten. Diese wahnsinnige Verletztheit weil wir uns verraten fühlten von unserem besten Freund. Weil wir nie darüber gesprochen haben. Weil wir uns abgetrennt fühlen von allen besten Freunden. Immer wieder. Oder das nächste Gefühl das sich in uns zusammenzieht. Weil es so ist. Egal wo wir sind. Es scheint uns zu beherrschen wasauchimmer für Erklärungen wir bereitstellen. Da ist es wieder. Diese tiefe Schuld . Und die Scham. Dass wir jemandem untreu waren. Unserem Partner. Unserer höheren Idee von uns selbst. Unserem göttlichenFunken in uns. Oder Gott. Wenn wir es so nennen. Wen haben wir verraten? Wie schlimm ist es? Welcher Leidenschaft sind wir untreu geworden?
Welcher geliebten Idee haben wir uns zum Opfer gebracht?
Weil es nicht möglich war. Sagen wir. Weil wir zuviel von uns verlangt
haben. Weil wir einsam waren. Weil wir soviel brauchten. Weil wir versagt
haben auf der ganzem Linie. Weil wir zu schlecht sind für die Welt.
Sowie die Welt zu schlecht ist für uns. Weil wir uns rächen mußten
an der Welt. Sie bestrafen wollten. Oder die Menschen. Alles Gründe.
Alles Beweise. Sagen wir. O.K. Wir haben es getan. Wir waren untreu. Das
ist sehr traurig.
Liebe Freunde. Hier sind wir. Endlich wieder treu. Zu
unserem Gefühl. Da sind wir nahe bei uns. Das ist göttlicher
Funke. Wer will urteilen über Treue? Über Untreue? Außer
uns selbst? Die wir uns bestrafen mit Mißachtung für uns selbst.
Mit Ekel. Geschürt von Rechtfertigung. Hinein ins tiefe Tal der Depression.
Das hilft uns nicht. Das ist nicht Loyalität zu uns selbst. Das ist
Beschwichtigung. Nicht Treue. Treue heißt - bei uns sein. Mit unserem
Gefühl sein. Uns berühren lassen von unserem Gefühl. Hier
sind wir uns treu. Das sind wirklich wir. Im tiefsten Inneren wir selbst.
Treue ist ein Versprechen an uns. Untreue ist eine Überschreitung
eines Versprechens an uns. An Gott. An die Welt. Und dafür gibt es
einen Zauberspruch. Er geht so: Ja ich habe es getan. Es tut mir leid.
Bitte verzeih mir. Ich danke Dir.