Arthur Heilmann (Theologe):
Was ist das - wirklich sein? Wir sind doch wirklich. Wir
sind doch wirklich hier. Auf dieser Welt. Mit einem wirklichen Körper
und einem wirklichen Geist. Das alles ist wirklich brauchbares Rüstzeug
für...diese sonderbare Wirklichkeit, von der wir nicht wissen ob sie
wirklich ist. Also was ist wirklich? Fragen wir uns. Manchmal dämmert
ein Schein von Wirklichkeit in unser verträumtes Dasein. Oder war
es der Schatten des Traums der in unsere düstere Wirklichkeit strahlte?
Aber es ist doch unser Leben. Sagen wir. Das muß doch wirklich sein.
Das ist doch kein unwirkliches Leben. Nicht wahr? So ein Leben ist die
Wirklichkeit. Oder zumindest hören und lesen wir es überall.
Die Realität schlägt uns aus Zeitung und Fernsehen entgegen.
Aber ist das wirklich für uns, was wir lesen, hören und sehen?
Ist das ein wirkliches Leben das andere Menschen führen? Uns kommt
es vielleicht wirklich vor. Es steht ja so in der Zeitung. Also muß
es doch so sein. Oder es muß einen Geschmack davon geben, sonst würde
man keine Sehnsucht danach haben. Aber unser eigenes Leben? Ist das wirklich?
Oder wie soll es aussehen, um wirklich zu sein?
Wenn etwas wirklich ist, wie stellen wir das fest? Es
fühlt sich wirklich an. Es fühlt sich lebendig an. Es strahlt.
Es ist traurig. Es pulsiert irgendwie. Wir machen uns keine Gedanken um
seine Wirklichkeit. In dem Moment ist es einfach. Es ist wirklich weil
es ist. Weil wir es so fühlen. Also es faßt sich so wirklich
an. Eine wirkliche Hand faßt eine andere Hand wirklich an. Das ist
das wirkliche Leben.
Aber was macht unser Leben so unwirklich? Daß wir
überhaupt fragen müßen nach der Wirklichkeit? Wenn wir
sagen es fühlt sich wirklich an, dann scheint es etwas zu geben das
sich unwirklich anfühlt. Also das echte, das wirkliche Leben gegen
das unechte, das unwirkliche Leben. Und wir denken. Es gibt Menschen die
ein wirkliches Leben führen, das voll ist und reich an Facetten. Und
es gibt Menschen wie wir, die ein unwirkliches Leben führen, das zu
arm ist zu farblos. Dem einfach etwas fehlt. Das Lebendige. Das Wirkliche
eben. So stehen wir da wie am Anfang und wir fragen uns. Was ist zu tun
um unser Leben wirklich zu machen? Interessante Frage. Stellen wir fest.
Was ist zu tun? Liebe Freunde. Wer entscheidet was Ihr als wirklich empfindet?
Seid Ihr es oder sind es die anderen? Wir alle kennen wirklichen Schmerz
und wirkliche Freude. Wir haben den Schmerz nicht vermieden und die Freude
erblühen lassen. Das war es was wir getan haben, um unser Leben wirklich
zu machen. Wir haben gefühlt was zu fühlen war in diesen Momenten.
Und das können wir jederzeit tun. Das ist es was zu tun ist. So erschaffen
wir unsere Wirklichkeit. Ohne sie zu bewerten. Nicht - wie soll ich mich
hier fühlen? - sondern - wie fühle ich mich tatsächlich.
Das ist das wirkliche Leben. In Süße & Würde.