Gertrud Steimel (ehem. Pfarrerin):
war eine kleine Information am Rande, die mich nachdenklich gemacht hat.
In Äthiopien wurde nun der älteste Vorfahre der Menschen gefunden. 160 Tausend
Jahre alt.
Ich habe darauf in etwa die Generationen ausgerechnet, es dürften etwa
9.000 Generationen sein, während der die Menschheit Zeit hatte, sich vom Urmenschen zum
heutigen Menschen zu entwickeln.
Etwa 3-4 Generationen von diesen leben heute noch sprich, die Menschheit ist vielleicht
2500 Mal so alt, wie wir in unserem Lebensumfeld beobachten können.
Bevor ich mir das vergegenwärtigte, hatte ich das Gefühl, das es eine Ewigkeit
wäre, die Geschichte der Menschheit. Nun kommt es mir durchaus kurz vor.
Aus einer anderen Veröffentlichung entnahm ich, dass von allen Menschen, die
jemals gelebt haben, erst die Hälfte gestorben ist, sprich, es gab bisher überhaupt
erst rund 12 Milliarden Menschen, 6 Milliarden von ihnen leben heute noch.
Ja woran denke ich, wenn ich mir diese Zahlen ansehe: An ein Gewitter, an eine
Explosion, die nur von kurzer Dauer ist? Daran, dass jede einzelne Generation
für den Fortbestand der Menschheit ebengrade doch von besonderer Bedeutung ist?
Rund 2500 Menschenleben hätten ausgereicht, um den gesamten Zeitraum der Menschen-
geschichte mit zu erleben. Das ist nicht viel. Zumindest nicht unvorstellbar viel.
Wie wird die Welt sein in einem, fünf, zehn oder fünfzig Menschenleben?
Wie lange wird es Menschen überhaupt noch geben? Vielleicht 100, vielleicht
40.000 Menschenleben. Irgendetwas dazwischen vielleicht. Wir wissen es nicht
und können dennoch davon ausgehen, dass es wohl nicht endlos sein wird.
Endlich scheint nicht nur unser eigenes Leben zu sein, sondern auch die Geschichte
unserer Menschheit.
Ja, vermutlich ist es so. Ein seltsames Gefühl.