Gertrud Steimel (ehem. Pfarrerin):
So unpassend es an dieser Stelle ist darf ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist Gertrud Steimel, Jahrgang 1943, ab sofort immer wieder mal in Vertretung von Herrn Heilmann, der in letzter Zeit leider Gottes mit einer schweren Krankheit zu kämpfen hat und daher immer seltener die Kraft findet, hier unter pfarrer.de das notwendige zu sagen.
Was mich mit Herrn Heilmann verbindet ist die Abkehr von der Kirche und der Gemeinde, der ich noch bis vor 7 Jahren beistand bis ein schwerer Schicksalsschlag es mir unmöglich machte, weiterhin für die Kirche und die Gemeinde tätig zu sein. Was mit trennt von Herrn Heilmann ist mein klares Bekenntnis zum Klassenkampf und zum Feminismus. Mit Kraft trete ich etwa für jede Art von Frauenquote ein, egal was dabei herauskommt, Hauptsache es gibt mehr Frauen die etwas von mir aus auch falsch zu entscheiden haben. Was mich weiter von Herrn Heilmann unterscheidet ist, daß ich nichts aber auch garnichts davon halte, daß alles innerlich stattzufinden hat, z. B. das Glück, der Glaube sondern das allermeiste eine Sache für die öffentliche Gesellschaft sein kann und auch soll.
Also ihr seht, mit mir ist nicht gut Kirschenessen, wenn es darum geht, zugunsten des Seelenheils und des billigen privaten Glücks irgendwas unter den Teppich zu kehren oder gar die Unwahrheit zu sagen nur um des lieben Friedens willen. Und da bin ich auch schon mitten drin in dem Thema, das ich mir nichtmal vorgenommen habe das aber doch so unanständig zwangsläufig sich aufdrängt an einem solchen Tag, daß ich weder umhin kann noch umhin will es hier und an dieser Stelle niederzuschreiben und kundzutun. Da sitzen also nicht nur sie, nein auch Ihr, Du! ja auch ICH in Angesicht des Weihnachtsbaumes und verkünden den Frieden der eigentlich dieser garnicht ist sondern allzuoft vielmehr eine in einem Geschenk manifestierte Beleidigung. Nicht ich und auch sonst keiner wagt die Konfrontation in der Sache, das Geschenk ist offensichtlich nicht das geeigente Mittel für die Verständigung. Was bleibt ist am Ende manchmal die Große Beleidigung oder die Große Verletzung das war es dann Weihnachten, und wir haben wieder mal nichts dazugelernt. Nicht mehr und nicht weniger als wir am Tag davor dazugelernt haben oder am Tag danach dazugelernt haben werden. Was soll also das ganze Drama mit dem Weihnachten. War es Jesus der uns das antun wollte das Drama der Familien alljährlich wieder neu vorführen als die Reinkarnation seiner Geburt? Sind es wir, ich oder Du die es sich antun wollen als Opfer vor dem Glauben die Familie im Kern zu zersprengen?
Und wahrlich ich sage es Euch, ich kann da leider auch
nicht mehr dazu sagen, es ist wahr daß es Dramen gibt und es ist
wahr das sie nicht unbedingt sein müssen.